Das BikiniARTmuseum
Joan Collins, Marilyn Monroe, David Hasselhoff – Bad Rappenau hat sie alle. Genauer gesagt die von den Berühmtheiten getragene Bademode, die es im BikiniARTmuseum, dem wohl weltweit ersten Museum seiner Art, zu bewundern gibt.
Aloha! heißt es beim Eintritt ins BikiniARTmuseum, wo bunte Bademode und Südsee-Feeling den Weg in eine vielfältige, bunte Ausstellung weisen. Badebekleidung von 1870 bis heute gibt es zu bestaunen, kombiniert mit Kunst, Fotografie, Show und Musik. Kultur- und kontinenteübergreifend zeigen sich Bikinis, Strand- und Badeanzüge von ihrer schönsten Seite: mit langen Beinen und Armen, als ein Hauch von Nichts, mit Perlen, Rüschen, kleinen Kunstwerken und ganzen Installationen – getragen von Top-Models, Hollywood-Stars und Normalbürgern. Sehenswert und informativ ist die Louis Reard-Show, die über mehrere Leinwände hinweg in regelmäßigen Abständen gezeigt wird. Der Franzose Reard, von Beruf eigentlich Ingenieur und Maschinenbauer, gilt als der Erfinder des Bikinis.
Neben tollen Stücken aus Stoff, Accessoires und Badekappen fokussiert das BikiniARTmuseum gekonnt den Mut und Emanzipationswillen von Frauen unterschiedlichster gesellschaftlicher Schichten, sich zu ihrem Körper zu bekennen und Haut zu zeigen. Die Befreiung von auferlegten Moralvorstellungen und Konservatismus zu leben, ist dabei ebenso wichtig, wie die Abnabelung von der Medienwelt und deren propagierten Schönheitsidealen. Ein besonderes Stück feiner feministischer Kunst stellt in diesem Zusammenhang der von dem britischen Fotograf Terry O´Neill geschaffene und signierte Originaldruck der gekreuzigten Raquel Welch dar. Das Foto war auf Basis von Welchs Befürchtungen entstanden, für ihre Hauptrolle in dem 1966 erschienenen Film “One Million Years B.C.”, wo sie im knappen Fell-Bikini zu sehen ist, von der Presse “gekreuzigt” zu werden.
Unsere persönlichen Highlights des BikiniARTmuseums: Die Original-Bikinis aus der Chanel-, Versace- und Dior-Kollektion der vergangenen Jahrzehnte, der Secret Room mit Disco im Spiegelsaal, die Badeanzüge von Marilyn Monroe, Joan Collins und anderen Hollywood-Stars sowie der “Selfie- bzw. Fotoshooting-Raum” mit Surfbrett im Bällebad, goldenen Boxhandschuhen, Video-Schaukel, pinker Badewanne voller Quietscheentchen und überdimensionierten Zuckerstangen und Lollipops für die perfekten Insta-Postings.
Unser Fazit: Das BikiniARTmuseum ist ein einmaliges, sehr interessantes und vielfältiges Museum, das einen mehrmaligen Besuch wert ist. Wir sind mehrfach durch die bunte Ausstellung geschlendert, haben dabei immer wieder neue faszinierende Exponate entdeckt und im Showroom mehrere Fotosessions absolviert. Als sehr gelungen empfanden wir die Verbindung zwischen den modischen Ausstellungsstücken und den Themen Kunst, Fotografie und Installationen. Zur Logistik: Das Museum ist autobahnnah am sogenannten A6-Boulevard gelegen, verfügt über viele Parkplätze, einen schönen Museumsshop und aufgrund des angegliederten Hotels über einen Gastronomiebereich. Das Personal ist sehr freundlich, Online-Tickets können vorab gebucht werden. Mehr Infos über das BikiniARTmuseum findet ihr hier.