Naturkunde mit Blick auf Stuttgart
Eins unserer liebsten Familien-Ausflugsziele im Ländle ist das naturkundliche Museum Schloss Rosenstein in Stuttgart. Es liegt oberhalb des Wilhelma-Zoos Richtung Leuzebad und ist etwa 15 Gehminuten vom Dinosaurier-Museum am Löwentor entfernt.
Nicht nur von außen ist das Rosenstein-Museum beeindruckend: eine Säulenhalle, von der zwei große Ausstellungshallen abzweigen, dazu verschiedene weitere Ausstellungsräume mit viel Licht und Platz, um alle Exponate in Szene zu setzen, erwarten den Besucher. An der Kasse gibt es eine Garderobe mit Schließfächern und einen kleinen Museumsshop mit schönen Büchern und Tierfiguren aller Art. Der Eintritt beträgt für Kinder ab 7 Jahren 3 Euro, Erwachsene bezahlen 5 Euro.
Wir starten mit der heimischen Tierwelt, die Rotwild und weitere Säugetiere, Vögel, Fische und Insekten zeigt. Allein in diesem Raum halten wir uns ziemlich lang auf und bestaunen Störche, Hirsche, Dachse, Wölfe und Co. Weiter geht es zu den Primaten und Meeresbewohnern. Dabei ist interessant, dass nicht nur komplette präparierte Exponate mit Haut und Haaren, sondern auch Skelette, Panzer von Schildkröten etc. als Einzelobjekte gezeigt werden. Spannend sind auch die Insekten – von Riesenheuschrecken bis zu einer beeindruckenden Sammlung von Käfern und Schmetterlingen. Mit der ersten großen Halle, in der ein afrikanischer Elefant, Giraffe, Nashorn und Tiger ausgestellt sind, haben wir das halbe Museum besichtigt und gönnen uns eine Pause.
In der Africa Lounge machen wir es uns in den bequemen Hängesesseln gemütlich und trinken leckeren Tee und Kakao. Mitgebrachtes Vesper darf hier verzehrt werden und aus den Sitzwürfeln können die Kinder Buden bauen und herumklettern. Dann geht es weiter zu einem der Highlights des Rosenstein-Museums: dem 13 Meter langen Seiwal, der gemeinsam mit Krokodil, Narwal, Seelöwe, Hai und Co. die zweite große Museumshalle zum Leben erweckt. Die inneren Organe des zu einer Seite offenen Wals sind von beeindruckender Größe und wer genau hinsieht, entdeckt, dass die Wal-Dame ein kleines Geheimnis in ihrem Bauch trägt. Nun kommen wir zum Eisbär und den Pinguinen, den Löwen und Kaffanbüffeln und beschließen unsere Reise durch die Lebensräume der Erde im tropischen Regenwald, von dessen Baumhaus man Affen und riesige Käfer und Schmetterlinge bestaunen kann.
Was uns am Rosenstein-Museum so gut gefällt ist, dass die Kinder immer wieder Neues entdecken und dass das Museum für alle Altersklassen interessant ist. Zudem ist die Atmosphäre einfach wunderbar. Es gibt spezifische Landschaften, die hinter Glas täuschend natürlich mit den entsprechenden Tieren aufgebaut sind. Andere Exponate sind in Vitrinen ausgestellt oder stehen frei im Raum. Zu manchen Ausstellungsstücken gibt es textliche Erläuterungen, die sich bezüglich ihrer Länge im Rahmen halten, was wir sehr angenehm finden. So können sich jüngere Kinder intuitiv durch die verschiedenen Lebenswelten bewegen, ohne dass große Erklärungen notwendig wären. Das Rosenstein-Museum ist also im wahrsten Sinne etwas fürs Auge.
Als Extras werden interessante Familien-Führungen für Groß und Klein sowie Geburtstagsführungen zu den Themen Weltreise, Raubtiere, Unterwasserwelt oder einheimische Tiere angeboten. Im Jahr 2016 war die Sonderausstellung “Naturdetektive” ein besonderes Highlight. Ferner werden bei der Museumsralley spannende Aufgaben gelöst, beim Tiermasken basteln, T-Shirt drucken, Meereslandschaften gestalten oder Muscheln und Pfotenabdrücke in Gips gießen können sich die Kinder kreativ austoben. Jahreszeitenabhängige Angebote, wie das Forscherprojekt, bei dem die Kinder mit Kescher und Eimer im Schlossteich Wassertiere fangen und diese später unter dem Mikroskop untersuchen, runden das vielseitige Programm ab.
Jedes Jahr im Frühjahr bietet das Rosenstein-Museum einen Tag der offenen Tür, an dem man den Tierpräparatoren bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen kann. An diesem Tag platzt das Museum zwar aus allen Nähten, aber es ist unglaublich interessant, einen Blick hinter die Kulissen werfen und miterleben zu können, wie aufwändig die Exponate präpariert oder einzelne Körperteile nachgebildet werden. Eine Nachbildung war beispielsweise im Fall des Nashorns notwendig: Das Original-Horn ist zwar vorhanden, wurde aber aufgrund der Diebstahlgefahr entfernt und durch eine Nachbildung ersetzt.
Unser Fazit: Wir mögen das Rosenstein-Museum und seine angenehme, ruhige Atmosphäre sehr und können einen Besuch absolut empfehlen. Falls ihr mehr Infos benötigt, klickt hier.
Wir wünschen Euch viel Spaß!
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