Wahl zum Vogel des Jahres 2023
Bald muss der Wiedehopf seine Krone abgeben, denn aktuell steht sie wieder an: Die Wahl zum Vogel des Jahres, die vom Nabu Deutschland und dem LBV durchgeführt wird. Bis zum 27. Oktober 2022 darf abgestimmt werden. Als Kandidaten für die Wahl zum Vogel des Jahres 2023 sind der Trauerschnäpper (gefährdet), das Teichhuhn (bald gefährdet), das Braunkehlchen (gefährdet), der Neuntöter (ungefährdet) und der Feldsperling (bald gefährdet) nominiert – Jeder von ihnen mit einer eigenen Schutzbotschaft.
So steht das Teichhuhn, welches im Uferdickicht lebt und brütet, für den Schutz der Gewässer, das Braunkehlchen als Wiesenbrüter für den Erhalt natürlicher Wiesenflächen, der Neuntöter, der immer weniger von Pestiziden unbelastete Insekten findet, für den Insektenschutz und der Feldsperling, der bunte Streuobstwiesen und wilde Gärten liebt, für Artenvielfalt in naturnahen Gärten. Auch der Trauerschnäpper bringt seine eigene Schutzbotschaft mit, denn wenn er aus seinem Winterquartier in Afrika zurückkehrt, sind aufgrund der Flächenverknappung viele Brutplätze schon besetzt. Auch findet er in den Sommermonaten in Deutschland häufig ein deutlich geschrumpftes Angebot an Insekten vor.
Ihr seht, jede Botschaft ist für sich genommen eine wichtige und macht die Wahl zum Vogel des Jahres 2023 nicht gerade leichter. Doch was bewirkt diese Wahl eigentlich genau? Seit 1971 wird der Vogel des Jahres bundesweit gewählt, der erste Gewinner war damals der Wanderfalke (alle Vögel des Jahres gibt es hier im Überblick). Die Auswahl der Kandidaten erfolgt meist nach Gefährdungsgrad der Art. Manchmal wird ein Vogel im Laufe der Jahrzehnte auch zweimal gekürt (beispielsweise der Wiedehopf 2022 und 1976). Das Ziel der Wahl ist es, eine verstärkte Aufmerksamkeit und ein besonderes Augenmerk auf den gewählten Vogel zu legen und gezielt Maßnahmen zu ergreifen, um dessen Lebensbedingungen zu verbessern. Diese Maßnahmen werden einerseits durch den Nabu und andere Umweltverbände gefördert und durchgeführt. Andererseits kann jeder von uns den Artenschutz unterstützen. Im Falle des Wiedehopfs machten es sich viele Menschen im Jahr 2022 zur Aufgabe, Streuobstwiesen zu schützen und zu pflegen und Nistkästen aufzuhängen. Ferner ist der Kampf gegen den illegalen Vogelfang im Mittelmeerraum, dem jährlich über 25 Millionen Zugvögel zum Opfer fallen, ein immens wichtiges Thema, das mittels Petitionen, Aufklärungsarbeit und Spendengeldern in das Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit gerückt werden sollte (hier geht es zu den verschiedenen Möglichkeiten der Online-Spende).
Mehr Informationen zur Wahl zum Vogel des Jahres 2023 erhaltet ihr hier und könnt für euren Favoriten abstimmen.
Wir sind übrigens Mitglied beim Nabu und können euch eine Mitgliedschaft wärmstens ans Herz legen. Diese gibt es für Einzelpersonen und für Familien ab 45 Euro pro Jahr. Die Mitgliedschaft beinhaltet kostenlosen Eintritt für Familien in die deutschlandweit vertretenen Nabu-Zentren. Ferner werdet ihr mit der viermal jährlich erscheinenden Nabu-Zeitschrift sowie maßgenschneiderten Newslettern beliefert. Die Nabu-Ortsgruppen bieten spannende Aktivitäten rund um die Themen Arten-, Umwelt- und Naturschutz. Wir finden: Mitglied werden lohnt sich!