Zählen, was zählt: Insektensommer 2019


Aktuell ruft der Nabu Deutschland dazu auf, die Insekten in heimischen Gärten zu zählen. Diese gerade für Kinder sehr spannende Aktion hilft dem Naturschutzbund, Daten zur Artenvielfalt und zur Häufigkeit von Insekten zu sammeln. Bei der Zählaktion könnt ihr mittels auf das Smartphone heruntergeladener App mitmachen und eure gezählten Bestände direkt online melden. Hier gibt es mehr Infos. Sucht euch für die Insektenzählung am besten ein schönes Plätzchen im Garten oder in der Natur und zählt eine Stunde lang alles was krabbelt und fliegt – egal ob Blattlaus, Fliege oder Schmetterling. Um Doppelzählungen zu vermeiden, notiert ihr einfach die Höchstzahl der gleichzeitig gesehenen Insekten (nicht die Summe der Einzelbeobachtung).

Und hier kommen die Ergebnisse aus unserem Garten: 15 Bienen, eine blaue Holzbiene, vier Hummeln, eine Libelle, ein Schmetterling (Kohlweißling). Weitere Tiere waren ein Buntspecht, sieben Spatzen, eine Amsel, zwei Gartenrotschwänzchen, eine Rabenkrähe, zwei Rotkehlchen. Eigentlich kommt uns auch täglich ein Eichhörnchen besuchen, das sich jedoch während unserer Zählstunde nicht blicken ließ. Uns hat die Zählaktion viel Spaß gemacht, denn sie brachte uns nochmals die Tier- und auch die Pflanzen-Vielfalt unseres eigenen Gartens nahe. Und um den Tieren etwas Gutes zu tun, muss es nicht immer ein großer Garten oder ein eigener Garten sein. Ein bunt bepflanzter Balkon, den Bienen und Schmetterlinge anfliegen können, ein Nistkasten für Meisen oder eine Tränke mit Wasser reichen schon aus, um Insekten und Vögel anzulocken.

Unser Garten ist überschaubar groß und wir haben eigentlich keinen grünen Daumen. Dennoch haben wir mit einfachen Mitteln einige Wege gefunden, damit sich die Tiere bei uns wohl fühlen. Beispielsweise verfügt unser Garten über einen großen, jedoch flachen “Teich” (Wasserhöhe circa 20 cm) mit bepflanztem Ufer sowie über viel Wiese, die wir nur teilweise mähen. Die Bepflanzung unseres Gartens ist einfach und pflegeleicht, aber dennoch vielfältig. So blühen bei uns ab Frühjahr/Sommer Rosen, Lavendel, Lilien, Hortensien, Fetthenne, Frauenmantel, Clematis und zahlreiche Sträucher (Forsythie, Flieder, Glanzmispel, Weigelie, Rhododendron). Ferner gibt es Johannisbeersträucher und ein Kräuterbeet. Um Insekten anzulocken, mähen wir die Wiese, wie bereits erwähnt, nur an den Rändern und lassen zur Gartenmitte hin einen Wildwuchs aus Hahnenfuß, Gänseblümchen, Margeriten, Löwenzahn und Klee stehen. Hier tummeln sich Bienen und Hummel und es brummt und summt den ganzen Tag.

Auch der Teich ist eine tolle Anlaufstelle für Vögel und Insekten. Hier sehen wir im Frühjahr Molche und beobachten zum Sommer hin, wie sich die Libellenlarven, die am Grund des Teiches heranwachsen, aus dem Wasser heraus zu Libellen entwickeln. Die Spatzen, Rabenkrähen, Meisen, Rotkehlchen und Amseln kommen zum Baden und Trinken, die Bienen lassen sich gern auf den Seerosen nieder und die Libellen lieben die Lilien, die um den Teich herum wachsen. Ferner stehen bei uns zwei Fichten und einige hohe Tannen, deren Zapfen und Samen Vögel und Eichhörnchen anlocken, die an den heißen Tagen im dichten Geäst Schutz vor der Sonne finden. Auch bietet ein Insektenhotel Unterschlupf und Nistmöglichkeiten für verschiedene Sechsbeiner. Durch die benachbarten Wiesen mit vielen alten Obstbäumen kommen wir sogar in den Genuss, recht regelmäßig Bunt- und Grünspecht beobachten zu können.

Übrigens führt der Nabu, neben der Insektenzählung, jährlich auch eine Vogelzählung durch. Über 100.000 Helfer nahmen an mancher Zählaktion teil und meldeten ihre Ergebnisse dem Nabu. Leider zeigen die Ergebnisse, dass sowohl der Bestand der Vögel als auch der Insekten kontinuierlich zurückgeht. So ist es an uns, den Lebensraum für die Tiere zu erhalten und ihren Fortbestand zu schützen. Auch mit kleinen Mitteln bzw. einem nur kleinen Garten oder Balkon kann hier jeder aktiv werden.