Buch-Tipp: Lasse findet einen Schatz


Rezension

Lasse hat Streit mit seinem besten Freund Vincent. Er hat Vincent „Blödmann“ genannt und Vincent ist schweigend weggegangen. Worte können weh tun wie Fußtritte, das weiß Lasse. Vor dem Einschlafen denkt Lasse viel an den Streit mit Vincent. Im Traum begegnet er Hieronymus Wortreich. Der alte Hieronymus sammelt alle von Menschen gebrauchten und weggeworfenen Worte und sortiert sie in Kisten. Lasse staunt, denn er entdeckt Kisten mit der Aufschrift Angstworte, Lachworte, Witzworte und viele mehr.

Und dann gibt es noch eine Kiste mit Worten die weh tun. Ganz oben auf dieser Kiste liegt Lasses Schimpfwort „Blödmann“. Das Wort ist kalt, schwer und hart wie Stein, als Lasse es aus der Kiste nimmt. Lasse ist traurig, denn er spürt, wie viel Gewicht das Wort hat. Doch Hieronymus hat die rettende Idee und greift zur Kiste mit den Gegen-Worten. Das sind die Worte, die größer, stärker und wichtiger sind als die bösen Worte. Außerdem entdecken sie eine Kiste mit Wiedergutmach-Worten: Verzeih mir! Du bist mein bester Freund! Ich habe es nicht so gemeint! Lasse knotet einige dieser Worte in sein Taschentuch und nimmt sie mit nach Hause.

Als Lasse am nächsten Morgen aufwacht, ist er enttäuscht – das Taschentuch ist leer, die Worte sind nicht mehr da. Aber dann merkt Lasse, dass die Worte doch noch vorhanden sind. Nämlich in seinem Kopf. Jedes einzelne freundliche Wort fällt Lasse wieder ein und er macht sich glücklich auf den Weg, um Vincent zu suchen und sich mit ihm zu vertragen. Denn nun weiß Lasse: Manche Worte tun weh wie Fußtritte. Aber es gibt auch Worte, die sich wie eine Umarmung anfühlen.

 

„Lasse findet einen Schatz“
Irina Bruder, Frank Hartmann
Verlag Urachhaus
14,90 Euro
40 Seiten, vierfarbig illustriert
ISBN 978-3-82517668-6
Ab 5 Jahre