kapelusch – Faire Kindermode made in Stuttgart


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Das Stuttgarter Modelabel kapelusch ist ein Label für hochwertige Mode für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter. Inhaberin Alicja Hegele legt viel Wert auf einzigartige Designs, hohe Qualität und Tragekomfort und verwendet ausschließlich OEKO-TEX- bzw. GOTS-zertifizierte Stoffe. Jedes Kleidungsstück entsteht mit viel Liebe zu Optik und Wohlfühlelementen. 

Liebe Alicja, du bist Inhaberin des fairen Kinder-Modelabels „kapelusch“. Was bedeutet dieser Name und was macht kapelusch so besonders?

Kapelusch bedeutet in der polnischen Sprache, die auch meine Muttersprache ist, Hut. Der Name steht für Familientradition, Herzblut und Qualität. Meine Philosophie ist, schöne und qualitativ hochwertige Biomode für Kinder zu fairen Bedingungen zu produzieren. Qualitativ hochwertig – damit die Kleidungstücke auch weiter vererbt werden können. Sehr wichtig ist es für mich, dass die Stoffe, aus denen meine Produkte genäht sind, keine unnötigen chemischen Schadstoffe enthalten und besonders weich sind. Die zarte Kinderhaut wird dadurch nicht gereizt. Die guten Stoffeigenschaften schätzen auch die Kinder sehr und erkennen sie sofort. Von großer Bedeutung ist es, dass die Kinder zur Selbstständigkeit erzogen werden, daher verzichte ich nach Möglichkeit auf komplizierte Verschlüsse. Meine jungen Kunden sind ganz begeistert, dass sie sich ganz alleine anziehen können – fast wie die Großen. Die Kindermode von kapelusch ist verspielt und alltagstauglich. Und ich achte darauf, dass die Kleidungsstücke farblich und stilmäßig gut miteinander kombinierbar sind. Die Eltern schätzen die pflegeleichten Eigenschaften der Kleidung.

Haben sich auch Deine Kunden bzw. die Konsumenten allgemein verändert und achten mehr auf zertifizierte, fair hergestellte Kleidung?

Rückblickend hat sich das Verhalten der Konsumenten zum Positiven im Sinne der Ökologie verändert. Die vielen Lebensmittelskandale und Enthüllungen in der Textilbranche haben die Verbraucher sensibilisiert. Biolebensmittel stehen im Fokus und der Handel reagiert in diesem Bereich sehr schnell, das Angebot wächst ständig. Auch im Bereich der Biomode wächst das Angebot kontinuierlich. Allerdings wird den Biotextilien kaum Raum in den Einkaufszonen der Innenstädte gewidmet. Bei der Biokleidung handelt es sich somit immer noch um Nischenprodukte. Der Anteil der fair produzierten Kleidung beträgt nur 5% der gesamten Textilbranche. Im Internet findet man leichteren Zugang zu nachhaltigen Textilien.
Berufsbedingt besuche ich Fachmessen und stelle fest, dass immer mehr Firmen zertifizierte Stoffe anbieten. Die Messeveranstalter räumen den Herstellern von nachhaltigen Biostoffen eigene Präsentationsplattformen ein. Das spricht dafür, dass auch die Nachfrage steigt. Und längst hat sich die Biomode von dem Müsli-Image verabschiedet. Sowohl Bionade als auch Müsli sind salonfähig geworden. Die aktuelle nachhaltige Mode ist sehr spannend und pfiffig geworden.

Wann hast Du Deine Leidenschaft für Mode, Schnittmuster und schöne Stoffe entdeckt?

© kapelusch

Diese Leidenschaft wurde mir in die Wiege gelegt. Meine Mutter war gelernte Maßschneiderin und diesen Beruf lebte sie leidenschaftlich im Nebengewerbe zu Hause aus. Scheren, Stoffe und Knöpfe, aber auch Wolle und Stricknadeln waren unsere täglichen Begleiter. Die Wohnungstür stand bei uns praktisch den ganzen Tag offen für die Kundinnen meiner Mutter. Zum Kundenkreis gehörten auch die Lehrerinnen meiner Schwester und mir. Das war für uns heranwachsende junge Damen manchmal ganz schön peinlich. Wir waren vom Beruf unserer Mutter sehr fasziniert. Sie hat uns das Handwerk beigebracht und wir haben das auch mit Begeisterung gelernt. Die mütterliche Schneider- und Handarbeitslehre ermöglichte uns beiden, das Studium zu finanzieren. Ich hatte als Studentin viel Kontakt zur Kunstszene. Die unkomplizierten Begegnungen mit der Kreativität haben mich sehr inspiriert und spiegeln sich auch in meinen Entwürfen wider.

Du hast eine erwachsene Tochter und kannst Dich Deiner Selbstständigkeit aktuell mit Zeit und Energie widmen. Woher bekommst Du Deine Inspiration?

Mein Elternhaus und das ganze kreative Umfeld haben mich sehr geprägt. Meine Tochter ist zwar schon erwachsen, aber meine Leidenschaft, für Kinder zu nähen, ist nicht verflossen. Ich habe schon immer gerne für Kinder genäht, auch als junge Studentin. Für meine Tochter habe ich außer Kleidchen oder Hosen sehr gern Kostüme für ihre Verkleidungskiste genäht. Meistens sind sie über die Nacht, entstanden. Nemo, Dorie, Hexen, Vogelscheuchen und Prinzessinnen waren unsere Mitbewohner. Ach, das war herrlich, meiner Tochter und ihrem Freundinnen in diesen Kostümen bei den Hausaufgaben zuzusehen! Meine erste Geschäftsidee war, Kinderkostüme auch gewerblich zu entwerfen. Dies gestaltete sich ziemlich kompliziert. Die Auseinandersetzung mit den Gesetzestexten und Normen, die man in jedem Gewerbe unbedingt beachten muss, hat meiner Fantasie Grenzen gesetzt. Die Sicherheit der Kinderbekleidung hat Priorität und schließt beispielsweise viele kreative Elemente wie lange Ohren aus.

Wäre es für Dich denkbar gewesen, Dich schon früher mit Deinem Modelabel selbstständig zu machen, beispielsweise als Deine Tochter noch klein war?

Ich träumte schon immer von einem eigenen Nähatelier. Während der Grundschulzeit meiner Tochter war ich in Teilzeit für eine Stiftung tätig. Nachmittags widmete ich mich der Förderung meiner Tochter. Der richtige Zeitpunkt für die Erfüllung meiner Träume kam nach dem Abitur unserer Tochter.

Vor welche Herausforderungen wurdest Du persönlich in Deinen Jahren als Mutter eines (Klein-) Kindes bzw. Teenagers gestellt? Musstest Du Deine berufliche Erfüllung damals meist hinten anstellen?

© kapelusch

Nach der Geburt meiner Tochter habe ich mich bewusst entschlossen, in den ersten drei Jahren für sie da zu sein. Aufgrund der langen und unregelmäßigen Arbeitszeiten meines Mannes, habe ich meine Berufstätigkeit erstmal zurückgestellt. Nach der Elternzeit gestaltete es sich für mich als Geisteswissenschaftlerin sehr schwierig eine adäquate Arbeit zu finden. Vor 22 Jahren waren die Möglichkeiten für eine gute Kinderbetreuung sehr eingeschränkt. Heute ist es kaum vorstellbar, dass ein Kindergarten nur von 8 bis 12 Uhr Betreuung anbietet! Eine Teilzeitbeschäftigung war für mich erst später möglich als die Kleine in der Kernzeitbetreuung im Rahmen der verlässlichen Grundschule war. Glücklicherweise hat sich heute die Situation zugunsten der Familien wesentlich verbessert. Die verschiedenen erweiterten Betreuungsmodelle, von Tagesmutter bis zur Ganztagsbetreuung, sowie die Möglichkeit der Einrichtung eines Home Office Arbeitsplatzes machen heute die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einfacher.

Was war das schönste Kompliment, was Du im Rahmen Deiner Selbstständigkeit mit kapelusch bekommen hast?

Am schönsten sind für mich die Reaktionen der kleinen Kunden und Kundinnen. Sie erkennen sehr wohl, dass die Kleidung schön und praktisch ist und die Stoffe sehr weich und anschmiegsam sind. Sie entdecken viele überraschenden Details, die sie von herkömmlicher Kleidung nicht kennen. Ziehen sie einen Bambi- oder Giraffen-Hoodie an, verwandeln sie sich sofort in ein wildes Tier. Unvergesslich war mein erstes Fotoshooting. Meinen kleinen Models haben meine Kreationen sehr gut gefallen und sie haben sie sehr professionell aber auch auf eine natürliche Weise präsentiert. Während des Shootings fanden sich viele kleine Zuschauer ein, die bei uns mitmachen und zum Leidwesen ihrer Eltern nicht nach Hause gehen wollten.

Woher erhältst Du immer neue Ideen für das Designen Deiner Mode?

Anregungen hole ich mir auf Messen, in Mode- oder Familienmagazinen. Sehr wichtig ist der Blick auf die Straße oder den Spielplatz. Ich setze mich mit den neuen Trends auseinander, analysiere sie und verarbeite die Ideen in meinen Modellen. Als Mutter weiß ich gut, wie eine funktionelle Kinderkleidung sein soll, allerdings bin ich auch für Verbesserungsvorschläge und Anregungen der Eltern völlig offen.

Was wünscht Du Dir für die Zukunft?

Ich wünsche mir, dass der Trend für nachhaltig und fair produzierte Kinderkleidung weiter anhält. Und natürlich, dass viele Kinder meine Mode tragen. Mir liegt es sehr am Herzen, dass unsere Gesellschaft das eigene Verhalten in Bezug auf Textilien und Arbeit überdenkt.

Liebe Alicja, ganz herzlichen Dank für dieses schöne, aufschlussreiche Interview. Wenn Ihr mehr über die wunderbaren Stoffe und Modelle von kapelusch erfahren wollt, werdet Ihr hier fündig.

 

© Titelbild: kapelusch