
Stuttgart 21: Tage der offenen Baustelle
Endlich ist es wieder soweit: Vom 19. bis 21. April 2025 finden von 10 bis 17 Uhr die Tage der offenen Baustelle auf dem Gelände des Stuttgarter Hauptbahnhofs statt. Auf die Besucher warten tolle Vorführungen, Live-Musik, Mitmach-Aktionen und neben den zu besichtigenden Baufortschritten viel Neues und Wissenswertes rund um das Projekt Stuttgart 21.
Der Rundgang führt über Teile der gut beschilderten Großbaustelle, vorbei an Gleisanlagen, Kelchstützen und dem über 100 Jahre alten historischen Empfangsgebäude des Stuttgarter Hauptbahnhofs, dem Bonatzbau. Die Gäste erhalten interessante Informationen über den Bauablauf, den aktuellen Baufortschritt des künftigen Durchgangsbahnhofs und über das rund 120 Kilometer umfassende Bahnprojekt Stuttgart–Ulm sowie dessen Finanzierung, Kosten und die Anschlussprojekte, wie die Große Wendlinger Kurve. Besonders spannend: Eines von 27 Lichtaugen, das aus 32.000 Einzelteilen besteht, ist weitestgehend fertiggestellt und die Besucher erfahren, wie die tonnenschwere Konstruktion entworfen, gefertigt und schließlich über den Kelchstützen montiert wurde. Auch können die vier markanten Konstruktionen aus Stahl und Glas, die die Haupteingänge zur Bahnsteighalle markieren, sowie die kuppelartigen Tragkonstruktionen des Zugangsbauwerks „Staatsgalerie“ besichtigt werden, die aktuell noch unter einem großen weißen Zelt der Firma Seele verborgen ist. Zusätzlich gibt es vielschichtige Infos zum Thema Digitalisierung von über 500 Streckenkilometern und rund 500 Triebzügen sowie Spannendes zur DB Sicherheit in Sachen Bahnunfallprävention, Tunnelrettung und präventiver Gefahrenabwehr. Für interessierte Berufseinsteiger steht das Recruiting-Team bereit und beantwortet alle Fragen zu Ausbildungs- und Jobmöglichkeiten bei der Deutschen Bahn.
Ein wichtiger Punkt, der vielen Besuchern am Herzen liegt, ist das Thema Artenschutz und Umwelt. An den Tagen der offenen Baustelle stehen Experten vor Ort bereit, um alle Fragen zum Thema Umwelt- und Artenschutz rund um Stuttgart 21 zu beantworten. Auch für die kleinen Gäste ist am Osterwochenende viel geboten: Kinderschminken, Glücksrad, S-Bahn-Fahrsimulator, verschiedene Mitmachaktionen, Gabelstapler-Führerschein, Fotobox, Bauhelm-Station, Greifarmautomaten und Verköstigung. Ein besonderes Highlight sind die SeeArts-Künstler, die den Besuchern magische Momente, Breakdance-Shows und Jonglage-Einlagen an verschiedenen Standorten präsentieren. Dazu gibt es Live-Musik (sonntags 12.30 bis 14.30 Uhr und montags 11.30 bis 13.30 Uhr). Und natürlich hat der Osterhase traditionell Ostereier auf dem gesamten Gelände versteckt. Haltet also gut die Augen offen und sichert euch die eine oder andere Überraschung.
Achtung: Erstmalig müssen in diesem Jahr kostenlose Tickets gebucht werden, damit die Besucherströme geplant verteilt werden können. Mehr Informationen zu den Tagen der offenen Baustelle und der Ticketbuchung erhaltet ihr hier. Die gesamte Veranstaltung ist kostenlos, der letzte Einlass ist um 16 Uhr.
Rückblick – Tage der offenen Baustelle
Bereits am Ostersamstag (19. April 2025) waren 26.000 interessierte Gäste vor Ort und nutzten den ersten Tag der offenen Baustelle, um sich am neuen Stuttgarter Hauptbahnhof über den Baufortschritt zu informieren. Insgesamt kamen 81.000 Besucherinnen und Besucher zu den Tagen der offenen Baustelle 2025. „Wir sind sehr froh und dankbar, dass wir die Baustelle dieses Jahr nochmals für die Bürgerinnen und Bürger öffnen konnten,“ bilanziert Bernhard Bauer, Vorsitzender des Vereins Bahnprojekt Stuttgart–Ulm, am dritten und damit letzten Tag der Veranstaltung. „Es war uns immer wichtig, dass die Menschen den Baufortschritt vor Ort live erleben und sich im Austausch mit den Fachleuten informieren können. An den ersten beiden Tagen haben wir Erfahrungen mit der Besuchersteuerung gesammelt. Aus diesem Grund und aufgrund der starken Nachfrage konnten wir die buchbaren Tickets für Ostermontag leicht auf 29.000 Tickets im Ticketshop erhöhen“, fasst Bernhard Bauer zusammen.
„Die zahlreichen Besucherinnen und Besucher waren einmal mehr Beweis dafür, dass die Menschen neugierig auf den neuen Bahnhof und das Projekt Stuttgart 21 sind. Aus Gesprächen wissen wir, dass sie sich auf das neue Wahrzeichen und die ersten Züge freuen, dass sie von den Kelchstützen mit den markanten Lichtaugen begeistert sind“, so Bauer weiter. „Beim Gang über den Personensteg haben die Gäste erlebt, dass es ein komfortabler Bahnhof mit kurzen Wegen und guten Erreichbarkeiten sein wird. Besonders beeindruckt hat die Menschen, wie lichtdurchflutet die neue Bahnsteighalle ist. Der natürliche Lichteinfall durch die bereits fertig gestellten Lichtaugen erzeugte gemeinsam mit dem weißen Sichtbeton der Kelchstützen eine faszinierende Atmosphäre. ‚Gigantisch‘, ‚inspirierend‘ und ‚großartig‘ waren zahlreiche Kommentare, die wir an den Informationsständen und persönlich hörten. Zudem waren viele Besucherinnen und Besucher positiv überrascht, wie viele Mittelständler und ‚Hidden Heroes‘ am Bau des Bahnhofs beteiligt waren und sind.“
Als solch einen Hidden Champion lernten wir bei der Presseführung die Firma Seele aus Bayern kennen, die als weltweit agierender Experte in Sachen Glasbau gilt und die unter anderem bereits die Umsetzung der Glasbauten der New Yorker Moynihan Hall, eine Erweiterung der legendären Penn Station, und dem Sphere in Las Vegas zum Erfolg geführt hat. Besonders beeindruckend stellte sich die Arbeit der Firma Seele an der Eingangsgitterschale Süd in der Nähe der Staatsgalerie dar: 8,5 Meter ist die Gitterschale hoch, 96 Tonnen Stahl, 1.127 Stelen und 725 Glasscheiben wurden hier verbaut, sodass Reisende von Richtung Kernerviertel und Staatsgalerie kommend direkten Zugang zum Hauptbahnhof erhalten. Beeindruckend auch die Besichtigung des ersten fertiggestellten Regel-Lichtauges, welches im Bahnhofsinneren in eine sogenannte Kelchstütze mündet und auf dem später begrünten Dach des Hauptbahnhofs von außen zu bestaunen ist. Das vom Architekten Christoph Ingenhoven entworfene Dach ist eine noch nie zuvor in die bautechnische Praxis umgesetzte Betonschalenkonstruktion, deren Decke mit 23 Regel-Lichtaugen (21 Meter Durchmesser) sowie vier flachen Lichtaugen (18 Meter Durchmesser) versehen ist.
Unser Fazit: Die Tage der offenen Baustelle waren perfekt organisiert und boten für kleine und große Gäste eine tolle Gelegenheit, viel Wissenswertes über das beeindruckende Großprojekt Stuttgart 21 zu erfahren. Wer sich auch zukünftig über Stuttgart 21 und die Eröffnung des neuen Hauptbahnhofs informieren möchte, kann dies auf der Seite des InfoTurmsStuttgart (ITS) oder unter www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de tun.