Im Gespräch: Autorin Britta Schuchhardt
Liebe Britta, wer bist du und was machst du?
Mein Name ist Britta Schuchhardt, ich bin fast zarte 41 Jahre alt und lebe am Niederrhein. Ich habe zwei zauberhaft, aber total pubertierende Kinder im Alter von 14 und fast 12 Jahren. Ich lese gerne, koche mehr schlecht als recht vegetarische Küche, treffe super gerne Freundinnen und versuche mich mit Yoga, Joggen und Hula Hoop fit zu halten. Seit 2018 bin ich mit einem kleinen aber feinen Büro selbstständig und liebe die Freiheiten, die es mir bietet. Aber seit letztem Jahr darf ich mich auch zu den Autoren zählen.
Du hast aktuell dein erstes Buch geschrieben, welches in wenigen Wochen erscheinen wird. Verrätst du uns den Titel und um was es geht?
Mein erster Roman heißt „Mo und seine wundersame Reise zum Glück“ und erscheint, wenn alles gut geht, im Mai bzw. spätestens im Juni diesen Jahres. Es geht um einen Wichteljungen, der scheinbar an einem Tag sein gesamtes Glück verliert, darüber verzweifelt und sich dann in der Nacht ganz alleine auf die Suche nach dem verlorenen Glück macht. Der Roman ist eine Liebeserklärung an das Leben und ich möchte mit viel Fantasie, Witz und Magie allen Altersgruppen – egal ob klein oder auch schon groß – Optimismus und Vertrauen als Lebenshaltung mitgeben. Auch gerade die großen Kinder und Erwachsenen können wieder lernen auf die Zauberkraft der eigenen Gedanken zu vertrauen. Mein Buch eignet sich zum Vorlesen oder Selbstlesen.
“Mo und seine wundersame Reise zum Glück” ist wunderschön illustriert. Wer sind die kreativen Köpfe hinter den Zeichnungen?
Wie der Rest des Buches so sind auch die Illustrationen ein Herzensprojekt. Ich habe in der Schule meiner Kinder den Klassenlehrer während einer Buchausstellung gefragt, ob er jemanden kennen würde, der gut zeichnen könnte. Tatsächlich war es Frau Guong, die Kunst- und Französischlehrerin meiner Kinder. Diese stand zufällig fünf Minuten später im selben Raum neben mir und so habe ich allen Mut zusammengefasst und sie angesprochen. Sie war total begeistert von der Idee die Illustrationen zu machen und hat sofort drei Mädchen aus der Oberstufe mit ins Boot geholt. Zusammen mit einer weiteren Kunstlehrerin sind die traumhaften Bilder enstanden. Alle ganz individuell und so warmherzig, dass ich jedes Mal ganz begeistert bin, was die fünf auf die Beine gestellt haben. Das Schöne daran ist auch, dass die Mädchen sich beruflich in diese Richtung entwickeln wollen und so nun eine erste Grundlage für spätere Bewerbungen haben. Da ist es mir auch gar nicht so wichtig, dass es keine Profi-Illustrationen sind, sondern dass sie von Herzen kommen und mit viel Liebe gezeichnet wurden. Ein Herzensprojekt eben.
Was hat dich bestärkt, den oft steinigen Weg der Autorenschaft bis hin zur ersten Buchveröffentlichung zu beschreiten? Was treibt dich an?
Bis zum Dezember 2021 wusste ich gar nicht, dass mir das Schreiben liegt. „Mo“ kam so unverhofft aus mir heraus – in sechs Wochen waren die 200 Seiten geschrieben. Damals gab es Schicksalsschläge an der Schule, Corona war noch nicht vorbei, Kinder wurden ausgegrenzt und überall war die Stimmung im Keller. Das wollte ich ändern: Glück musste her! Für mich und alle anderen!
Nun, 1,5 Jahre später, kann ich nur sagen, dass ich nie aufgegeben habe. Die Resonanzen meiner besten Freundinnen waren super, im Sommer 2022 hatte ich auch eine Zusage eines Verlages. Jedoch habe ich mich dagegen entschieden, da mein Bauchgefühl nicht stimmte. Ich habe immer groß geträumt und daran gedacht, wie toll es wäre, mit diesem – mit meinem – Buch Glück zu verbreiten und die Menschenherzen zu begeistern. Das war mein Motivator. Natürlich gab es auch Zweifler, auch in den engsten Reihen. Darüber war ich enttäuscht, wütend und habe stark meinen Selbstwert angezweifelt. Aber irgendwann hat es KLICK gemacht und ich habe mir gesagt: Auch wenn ich noch nicht weiß, wie ich dieses Buch erfolgreich mache, aber irgendwie wird es geschehen. Und ab da fügte sich alles ohne mein Zutun: Die Illustratorinnen kamen, Walter Schneider kam über dich mit seinem Designbüro und macht das Layout, die Grafik und den Buchdruck. Und sogar die Initiative „Krefeld für Kinder“ ist mit im Boot, wo ein Teilerlös hinfließen wird, um Kinderarmut anzukämpfen. Und bald ist es soweit. Ich glaube an mich, weiß, was alles möglich und schon geschehen ist und so glaube ich, dass dieses Buch meine eigene Reise zum Glück ist und sie gerade erst anfängt.
Mittlerweile schreibst du schon an deinem zweiten Buch. Dürfen wir vorab mehr zur Handlung erfahren?
Das ist der zweite Teil zu „Mo“, wobei es diesmal Mine und Mona sind, die ein Abenteuer erleben. Ein geheimnisvoller Brief trifft ein, der sie auffordert, Mut zu beweisen und einen ganz bestimmten Ort aufzusuchen. Auch hier wird erzählt, wie wichtig es ist, auch mal mutig zu sein, Neues zu testen und nicht nur zu Hause zu sitzen. Draußen warten die Geschichten des Lebens. Es geht um Freundschaft, alte Werte, neue Welten und wie man alles zusammenbringt. Natürlich sind Magie und Fantasie wieder dabei. Die Rohfassung ist fertig und nun geht es ans Korrekturlesen und dann ab ins Lektorat.
Du hast unheimlich viel Elan und Power. Was beflügelt dich, woraus schöpfst du deine Kraft?
Ich habe vor zwei Jahren mit Persönlichkeitsentwicklung angefangen: meine Vergangenheit durchleuchtet, mit Personen Frieden geschlossen und meine Werte neu definiert. Und seit ich das Buch mit dem verlorenen Glück geschrieben habe, habe ich auch mein Glück noch einmal in Frage gestellt und neu definiert. Mittlerweile habe ich gelernt, dass so viel mehr in mir steckt als ich mir selbst immer zugetraut habe und drauf bin ich stolz. Wenn ich es nun schaffe, von meinem Optimismus und meiner Lebensfreude auch nur einen Teil an alle anderen abzugeben, damit deren Leben bunter werden, dann habe ich schon viel geschafft.
Gibt es ein Lebensmotto, welches dich spiegelt?
Auch wenn ich noch nicht weiß, wie ich das erreiche, so weiß ich, dass es jetzt schon so ist…. Und höre auf dein Herz (auch wenn das oft viel Mut erfordert und an dem arbeite ich gerade noch).
Du bist glückliche Zweifach-Mama. Was ist dir wichtig, an deine Kinder weiterzugeben?
Meinen Kindern möchte ich in erster Linie beibringen, dass sie immer auf ihr Herz hören und an ihr Glück glauben sollen. Außerdem versuche ich, ihnen zu zeigen, dass jedes Gefühl willkommen ist und gezeigt werden darf. Es gibt kein richtig und falsch. Wenn dann noch eine Prise Selbstliebe, Selbstfürsorge, Fröhlichkeit, Zufriedenheit und Dankbarkeit dazukommen und zum Schluss noch die eigene Gesundheit gepflegt wird, so kann ich sagen, dass ich alles richtig gemacht habe und sie für ihr Leben da draußen bestens gerüstet sind.
Der berühmte Blick in die Glaskugel: Was wünscht du dir für die Zukunft, wo würdest du gern in zehn Jahren stehen?
Tolle Frage. In der Zukunft würde ich gerne noch viele weitere Bücher schreiben, gerne auch davon leben können. Dann ist ein weiteres großes Ziel, „Leseinseln“ zu eröffnen, in denen Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene kostenlose Leseförderung bekommen. Legasthenie gibt es auch bei Erwachsenen zu 40 Prozent, was ich sehr erschreckend finde. Und Lesen bildet in meinen Augen die Grundlage für die Zukunft, den Job und auch die Erziehung der eigenen Kinder. In den „Leseinseln“ lesen ältere Menschen – Omas, Opas, Rentnerinnen und Rentner oder auch Mütter – anderen vor, da auch das Vorlesen zu Hause oft nicht mehr erfolgt und hinterher läuft es andersrum, da wird dann von dem Leseschwächeren der Oma oder dem Opa vorgelesen. Ein buntes, fröhliches und herzliches Miteinander, wovon alte und junge Menschen gleichermaßen profitieren und gerne zusammenkommen. Bis dahin müssen aber noch einige Bücher geschrieben und verkauft werden oder aber es finden sich Sponsoren. Ganz mein Motto: Auch wenn ich jetzt noch nicht weiß, wie ich Leseinseln eröffne, so weiß ich, dass es mir gelingen wird. 🙂
Liebe Britta, ganz herzlichen Dank für dieses spannende Interview. Wer mehr über Britta und ihre Autorenkarriere erfahren möchte, kann ihr beispielsweise auf Instagram @britta_schuchhardt_autorin folgen.