StadtPalais: ‚Das Neue Stuttgart‘
Im Stuttgarter StadtPalais lädt die Sonderausstellung „Das Neue Stuttgart“ vom 2. Oktober 2025 bis zum 1. März 2026 zu einer eindrucksvollen Reise durch die Stadtgeschichte und ihren Wandel ein.
Als vierter und letzter Teil der Reihe „Stuttgarts Geschichte in 100 Objekten“ beleuchtet sie die prägenden Umbrüche zwischen 1918 und 2010 – von der Novemberrevolution über die Reformbewegungen der 1920er-Jahre bis hin zu den Protesten gegen Stuttgart 21. Im Zentrum stehen 25 ausgewählte Exponate aus der Sammlung des StadtPalais, ergänzt durch historische Fotografien. Diese Bilder werden mithilfe von KI in begehbare Bildräume verwandelt. So entsteht eine immersive Erfahrung, die kollektive Erinnerungen, technische Innovationen und persönliche Geschichten greifbar macht. Ein besonderes Highlight ist das 3D-Audiosystem USOMO, das die Position der Besucher erkennt und passende Klänge, Stimmen und Geräusche aktiviert, um Situationen und Stimmungen, wie etwa die Proteste gegen Stuttgart 21, durch akustische Inszenierung erlebbar zu machen. Die Ausstellung „Das Neue Stuttgart“ im StadtPalais richtet sich primär an Jugendliche und Erwachsene, da sie komplexe historische Themen, wie die Novemberrevolution, NS-Zeit, Migration und Protestbewegungen, behandelt. Auch die immersive Technik, etwa die 3D-Audio-Erlebnisse, richtet sich eher an die Zielgruppe der älteren Kinder. Für Grundschulklassen gibt es allerdings buchbare Workshops, die altersgerecht gestaltet sind. Diese bieten einen niederschwelligen Zugang zur Ausstellung und ermöglichen Kindern, sich spielerisch mit Geschichte auseinanderzusetzen.
Stadtgeschichte mal anders erleben große und kleine Besucher auch beim „Blind Date mit Stuttgart“ aus einer völlig neuen Perspektive, nämlich im Dialog mit blinden und sehbehinderten Menschen. Gemeinsam werden an interaktiven Mitmach-Stationen und bei Führungen im Dunkeln die Wahrnehmung, Orientierung sowie der Tast- und Hörsinn sensibilisiert. Der „Blind Date-Aktionstag“ am 23. November lädt ein, über andere Sichtweisen ins Gespräch zu kommen und zeigt, dass Stadtgeschichte nicht nur sichtbar, sondern auch spürbar und hörbar ist.
Eine weitere Veranstaltung, die wir euch ans Herz legen möchten, ist das Podiumsgespräch „Schlamassel Tov!“, welches sich mit Hoffnung, Anspruch und Wirklichkeit des jungen jüdischen Lebens heute beschäftigt. Die Veranstaltung entstand in enger Zusammenarbeit mit der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) und wird von Eric Friedler moderiert. Wer sich für jüdisches Leben, Erinnerungskultur oder gesellschaftliche Vielfalt interessiert, hat hier die spannende Gelegenheit zum Zuhören und Mitdiskutieren. Die Veranstaltung findet am 4. November um 19 Uhr statt. Zusätzlich hat die KulturRegion Stuttgart mit „Schlamassel Tov“ eine außergewöhnliche Plakatkampagne ins umgesetzt, die jüdisches Leben und seine tiefen kulturellen Verflechtungen sichtbar macht. Die Plakate touren als mobile Ausstellung durch die Region und regen zur Auseinandersetzung mit der Frage an: „Wie jüdisch ist Deutsch?“ Das Ziel der Kampagne ist es, Sichtbarkeit für jüdisches Leben heute zu schaffen, Vorurteile abzubauen und Neugier zu wecken. Die Plakate sind an öffentlichen Orten wie Marktplätzen, Museen und Kulturzentren in Städten wie Esslingen, Stuttgart, Ludwigsburg und weiteren Kommunen der Region ausgestellt.
© Titelbild: Julian Rettig

