Heute bin ich Kinderapotheker


In der am Schorndorfer Marktplatz gelegenen Gaupp´schen Apotheke können sich Kinder als Apotheker betätigen und im historischen Apothekenkeller alles über alte pharmazeutische Geräte, Kräuter und Arzneien lernen und sogar Salben selbst herstellen.

Mit acht begeisterten Kindern im Schlepptau, fielen wir an einem Samstagmorgen in der Gaupp´schen Apotheke ein und wurden von einer netten Mitarbeiterin sogleich in die Katakomben des Hauses geführt – in den historischen Apothekenkeller. In diesem gab es für die Kinder viel zu entdecken. Sie durften an verschiedenen, mit lateinischer Beschriftung versehenen Gefäßen mit Kräutern, Blüten und Extrakten riechen und erraten, um welche Pflanzen es sich handelt. Auch Giftpflanzen und ihr gesundheitlicher Nutzen in kleinen Dosen besprachen die kleinen Nachwuchsapotheker ausführlich. An winzigen Waagen mit kleinsten Gewichten lernten die Kinder, wie früher Medikamente abgewogen oder mit welchen Gerätschaften Zäpfchen und Pillen in die gewünschte Form gebracht und Salbentuben an ihrem Falz verschlossen wurden. Denn früher wurden Tinkturen, Pulver, Pillen, Salben und Zäpfchen noch von Hand in den Apotheken hergestellt. Es gab Mörser zu bestaunen, deren Stößel fast so groß und schwer wie die Kinder waren. Riesige Kupferkessel zeugten von der Lakritzherstellung in früheren Zeiten. Eine geheimnisvolle Tür mit Totenkopf weckte das besondere Interesse der Kinder. Hinter dieser Tür befand sich früher “der Giftschrank” der Apotheke. Hier wurden hochgiftige Chemikalien und Extrakte sicher verschlossen gelagert.

Nachdem der erste Teil des historischen Apothekenkellers ausführlich besichtigt und besprochen worden war, ging es in den zweiten Raum, der bereits für fleißige Kinderhände vorbereitet worden war. Inmitten von nostalgischem Zubehör und duftenden Kräutern war ein großer Tisch mit vielen Gefäßen, Fläschchen und Dosen aufgebaut worden, wo die Kinder nun selbst Hand anlegen durften. Doch bevor es ans Mischen und Rühren ging, stellten die kleinen Apotheker, die mittlerweile alle in weiße Schürzen gehüllt waren, nochmals ihre feinen Nasen unter Beweis. Zu erschnuppern galt es Wollfett, Bienenwachs, Kakaobutter, Mandelöl und Rosenwasser. All diese Ingredienzien waren nämlich Bestandteil einer schönen Rosenhandcreme, die die Kinder nun selbst in Zweiergruppen herstellen durften. Dazu wurden das Wollfett, das Bienenwachs und die Kakaobutter in ein Gefäß gegeben, welches unter Rühren auf dem Wasserbad erwärmt wurde. In die schmelzende Masse gaben die Kinder Mandelöl. Nachdem alle Zutaten miteinander verschmolzen und verrührt worden waren, wurden die Schüsseln vom Wasserbad genommen  und das Rosenwasser in kleinen Teilen hinzugefügt. Nun hieß es kräftig rühren, damit die fast fertige Creme erkalten und aushärten konnten. Am Schluss gaben die Kinder drei Tropfen Parfumöl dazu und füllten die fertige Creme in kleine Tiegel. Die fertigen Rosenhandcremes dufteten wunderbar und die Kinder beschrifteten ihre Tiegel stolz mit ihrem Namen.

Gruppenführungen für Kindergeburtstage oder Schulklassen können individuell abgestimmt werden und wir können dieses kleine Event nur empfehlen. Die Betreuung der Kinder war liebevoll und die Atmosphäre des historischen Apothekenkellers mit seinen vielen Schätzen aus vergangenen Zeiten sehr spannend. Mehr Informationen über diesen kleinen “Apotheken-Workshop” für Kinder erhaltet Ihr unter www.gauppsche-apotheke.de.

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