Fabergé-Museum Baden-Baden


In der Sophienstraße 30 in Baden-Baden ist seit 2009 ein ganz besonders sehenswertes Museum angesiedelt: das Fabergé-Museum, das weltweit erste und bisher einzige Museum, das sich dem Schaffen des Goldschmieds Peter Carl Fabergé widmet und über 1.500 interessante Exponate zeigt. Edle Kostbarkeiten aus dem Hause Fabergé sind hier zu bestaunen, ebenso eine Sammlung erlesenen Goldschmucks in einer Sonderausstellung, die unter anderem das vergoldete teleskopische Fernrohr Napoleon Bonapartes zeigt, sowie Fotos und Originaldokumente.

Die Geschichte des weltberühmten Fabergé-Eis begann mit einem Geschenk des russischen Zaren Alexander III. an seine Gemahlin. Das Ei als Sinnbild des Lebens und als Glücksbringer, egal ob aus Holz oder Porzellan, zu verschenken, gilt bis heute vor allem in Russland als wichtige Tradition. Gemäß dieser beauftragte der Zar im Jahr 1885 den renommierten Sankt Petersburger Goldschmied Peter Carl Fabergé, ein kostbares Prunkei aus purem Gold anzufertigen. Der Grundstein für die Sammlung von Fabergé-Eiern, von denen es weltweit geschätzt nur einige Dutzend mit einem Stückwert von teilweise mehreren Millionen Euro gibt, war gelegt. Vier Fabergé-Eier sind in Baden-Baden zu bewundern. Dazu weitere edle Erzeugnisse aus dem Hause Fabergé – von Schmuck über Fächer und Zigarettenetuis bis hin zu kostbaren Gefäßen, Bonbonnieren, Schnupftabakdosen und Tierminiaturen aus Mineralsteinen in filigranen Schachteln. Gemein ist allen Kunstwerken, dass sie nicht nur ein Garant für Schönheit sind, sondern auch für das Zusammenspiel von höchster Präzision in der Ausführung und höchster Qualität des Materials stehen. Ganz nach Fabergés Motto: „Ästhetik und Funktionalität sind unteilbar.“ Zusätzlich zu den Exponaten werden auch einige gezeichnete Entwürfe auf Papier ausgestellt, beispielsweise vom Kaiserlichen Osterei „Sternbild des Zarensohns“, welches 1917 nach Zeichnungen von Peter Carl Fabergé und Alexander Ivashew in Handarbeit hergestellt wurde. 40 Designer hatte Peter Carl Fabergé, der nach der Oktoberrevolution in die Schweiz emigrierte, angestellt, um seinen besonderen Unikaten eine Gestalt zu verleihen. Sinngemäß soll er einmal geäußert haben: „Bei Cartier erhält man schönen Schmuck. Kunst und Einzigartigkeit gibt es nur bei Fabergé.“ Im Jahr 1920 starb Peter Carl Fabergé in der Schweiz und wurde in Frankreich beigesetzt. Seine Söhne versuchten, die Marke neu zu beleben, jedoch vorerst ohne Erfolg. Heute befindet sich die Marke Fabergé in Besitz eines amerikanischen Private Equity-Fonds und wurde zwischenzeitlich, zumindest in Schmuckform, neu aufgelegt. So lassen sich nur wenige Meter vom Fabergé-Museum entfernt, in der Sophienstraße 16, einige ausgewählte Fabergé-Schmuckstücke in einem Juweliergeschäft bewundern.

Mehr Informationen zum Fabergé-Museum in Baden-Baden gibt es hier. Das Museum ist nicht barrierefrei. Parkplätze sind in den Parkhäusern der Innenstadt vorhanden. Der Eintritt beläuft sich auf 24 Euro pro Person, inklusive der Sonderausstellung. Die Öffnungszeiten sind täglich von 11 bis 18 Uhr. Im museumseigenen Shop lassen sich kleine „Fabergé-Kunstwerke“ zu erschwinglichen Preisen erwerben. Führungen werden in deutscher, englischer und russischer Sprache angeboten.