Der sagenumwobene Blautopf


Die Schöne Lau, der sagenumwobene Blautopf und das angrenzende Höhlensystem… Seit Jahrzehnten ist der Blautopf in Blaubeuren bei Ulm ein kurzweiliges Ausflugsziel, welches generationenübergreifend beliebt ist. Besonders das magische Blau des Wasser sorgt dabei für Begeisterung. Geschwommen oder getaucht werden kann im Blautopf allerdings nicht, denn das ist den Profis vorbehalten. 22 Meter tief tauchten diese erstmals in den späten 1950er Jahren auf den Grund des Blautopfs hinab. Dabei entdeckten sie, dass der Blautopf der Eingang zu einem gewaltigen Höhlensystem ist, welches unterschiedliche Formationen und riesige Höhlenhallen beinhaltet, die teilweise mit Luft gefüllt sind wie beispielsweise der 125 Meter lange und 30 Meter hohe Mörikedom. Nach der Riesending-Schachthöhle in den Berchtesgadener Alpen ist das Blauhöhlensystem das zweitgrößte Deutschlands

Der Blautopf selbst lässt sich in einem kurzen Spaziergang umrunden und seine vor allem nach langen Regenpausen tiefblaue Farbe bestaunen. In Ufernähe können die Besucher bis tief auf den Grund blicken und kleinste Unterwasserpflanzen erkennen. Faszinierend ist auch die Spiegelung der Uferbäume sowie des Kirchturms in dem türkisblauen Wasser. Apropos Wasser: Da das Regenwasser auf der Alb sofort im Untergrund versickert, wird der Blautopf verlässlich durch sein Höhlensystem mit Wasser gespeist. Seine interessante Farbe kommt durch eine besondere Lichtbrechung zustande. Die langwelligen Farben des Lichts werden beim Eintauchen in das tiefe Wasser verschluckt, allein das kurzwellige Blau wird reflektiert und damit sichtbar. Verstärkt wird dieser Effekt durch die millionenfache Brechung des blauen Lichts an den im Wasser schwebenden Kalkpartikeln. Rund um den Blautopf warten schöne Spazierwege darauf, von Ausflüglern erkundet zu werden. In fußläufiger Entfernung zum Blautopf befinden sich, neben Souvenirläden und Cafés, auch ein kleines Hallenbad sowie die Hammerschmiede, in der Schauschmieden und Schmiedekurse angeboten werden. Unter 07344 / 177 97 52 können interessierte Besucher mehr über das Angebot erfahren. Ebenfalls einen Besuch wert ist das Urgeschichtliche Museum am Kirchplatz 10 mit seinen steinzeitlichen Fundstücken und dem besonderen Highlight der “Venus vom Hohle Fels”, einer sechs Zentimeter hohen Venusfigurine, die aus Elfenbein geschnitzt ist und 2008 bei Ausgrabungen auf der Schwäbischen Alb entdeckt wurde. Und die schöne Lau? Eduard Mörike wusste vor knapp 200 Jahren über diese zu erzählen, sie sei eine Wasserfrau vom Schwarzen Meer, die nach ihrer Verbannung im Blautopf lebte, wo sie der Sage nach mit einem ganzen Hofstaat an Kammerzofen zurückgezogen in ihrem unterirdischen Palast wohnte und erst nach vielen Jahren von ihrem Schicksal erlöst wurde. 

Mehr Informationen zum Blautopf gibt es hier.