Sightseeing additiv: Berlin entdecken


Eine Reise nach Berlin ist stets ein Erlebnis. Doch was genau besichtigen, wenn die klassischen Sehenswürdigkeiten, wie Brandenburger Tor, Siegessäule, Reichstag, Holocaust Mahnmal, Alexanderplatz, Ku´Damm, Gedächtniskirche, Berliner Dom, rotes Rathaus, die Museen der Museumsinsel oder der Checkpoint Charlie abgehakt sind? Wir haben einige additive Tipps für euch zusammengestellt.

Am Potsdamer Platz 1 sorgt der Panorama Punkt Berlin, inklusive Fahrt mit dem schnellsten Aufzug Europas, für den besten Blick über Berlin. Egal ob Schloss Bellevue, Reichstag, Brandenburger Tor, Kanzleramt, Charité, Checkpoint Charlie, Tiergarten, neue Nationalgalerie, Fernsehturm, Berliner Dom, neue Synagoge oder das Holocaust Denkmal – die rundum begehbare, zweitstöckige Aussichtsplattform bietet einen tollen Blick auf fast alle baulichen und historischen Highlights der Stadt. Zusätzlich gibt es interessante Ausstellungen (aktuell die „Berliner Blicke“ auf den Potsdamer Platz, der so vielfältige Wandlungen wie kaum ein anderer Platz der Welt durchlaufen hat). Das Panoramacafé im 24. Stock lockt mit unvergleichlichem Flair und puristischem Stil der Hochhausarchitektur der Dreißiger Jahre. Fazit: Bester Sundowner der Stadt mit phantastischem Blick über Berlin.

Wer sich mittels fesselnder Spezialeffekte durch 750 Jahre Berliner Geschichte führen lassen möchte, der ist in Little Big City Berlin genau richtig. Von den Anfängen Berlins, der Industrialisierung, der Weimarer Republik über Berlin im Zweiten Weltkrieg, der Nachkriegszeit, der geteilten Stadt bis zur Wiedervereinigung und dem heutigen Berlin – über 30 Beamer machen die Geschichte der Stadt lebendig. 100 Miniatur-Gebäude und über 6.000 Miniatur-Bewohner zeigen, wie Berlin einmal war und wie es heute ist. Über per Hologrammen erzählten Geschichten und interaktiven Stationen erleben und entdecken Besucher die großen Momente der vergangenen 750 Jahre Berliner Geschichte.

Ein weiteres Must See in Berlin: Das Deutsche Spionagemuseum. Von der ersten Chiffre bis zu Edward Snowden tauchen die Besucher in der Hauptstadt der Spione in die Welt der Geheimdienste und Agenten ein. Hunderte seltene Objekte lassen Spionagegeschichte atmen: Hitlers Chiffriermaschine Enigma, tote Briefkästen und giftige Regenschirme, Pistolen in Handschuhen und Lippenstiften, Geruchskonserven und Wanzen im Lederschuh. Zahlreiche originale Requisiten aus James Bond-Filmen sind zu sehen, Erzählungen von Top-Spionen klären auf: Welcher Geheimdienst hatte die besten Codes? Was ist der Unterschied zwischen Honigfalle und Romeo-Methode? Wie viele Agenten wurden eigentlich an der Glienicker Brücke ausgetauscht? Und am Ende stellt sich die interessesante Frage: Wer weiß mehr über uns? Der NSA, Facebook oder Payback? Besonders spannend im Deutschen Spionagemuseum ist auch der Laserparcours mit verschiedenen Schwierigkeitsleveln, den natürlich nur wahre Nachwuchs-Agenten meistern können.

Still looking for freedom? Im nineties berlin begeistert die größte multimediale Ausstellung über das legendäre Berlin der 1990er Jahre. Hier wird auf 1.500 Quadratmetern die außergewöhnliche Zeit nach dem Mauerfall dokumentiert. Hochkarätige Zeitzeugen, wie DJ Westbam oder Politiker Gregor Gysi, erzählen exklusiv von einmaligen Erlebnissen; Charakterköpfe der alternativen Szene aus Ost und West berichten von ihrem Berlin, dem rasanten Transformationsprozess und dem besonderen Spirit der Hauptstadt.

Einer der emotional berührendsten Plätze in Berlin ist sicherlich die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße. Die originale Berliner Mauer nebst Todesstreifen und Wachturm sowie die Gedenktafel mit Fotos und Namen der Mauer- bzw. Fluchtopfer lassen das eineinhalb Kilometer lange Gelände zu einem eindrücklichen Zeitdokument werden und vermitteln einen Eindruck vom Aufbau der Grenzanlagen Ende der 1980er Jahre. Auch die Ausstellung im Gedenkzentrum selbst gibt Einblick in das Schicksal der Mauertoten, in das Leben der Menschen, die erfolgreich in die BRD flüchteten und in die Wiedervereinigung. Vom Dach des Gedenkzentrums fällt der Blick auf die Mauer, den Todesstreifen und hinüber in den Ostteil der Stadt in Richtung Fernsehturm – früher ein Sinnbild für Stärke und Leistungsfähigkeit des sozialistischen Gesellschaftssystems, heute das Symbol eines zusammengewachsenen Berlins und des wiedervereinigten Deutschlands.

Wer mehr über die frühere DDR erfahren möchte, der ist im DDR-Museum genau richtig. Allerdings muss hier meist mit einer Warteschlange gerechnet werden, denn neben den Museen der Museumsinsel zählt das DDR-Museum zu den meist frequentierten Publikumsmagneten der Hauptstadt. Hier erlebt man Geschichte zum anfassen – lebendig, interaktiv und realitätsnah und die Besucher erfahren viel Wissenswertes über das Leben in der ehemaligen DDR. Neben zahlreichen originalen Ausstellungsstücken sowie der originalgetreu eingerichteten Plattenbauwohnung mit fünf Zimmern, zählt die Trabi-Fahrsimulation in einem originalen Trabant P 601 zu den Highlights des Museums.

Ein weiteres besonderes Museums in Berlin ist das Deutsche Technikmuseum – ein in historischem Ambiente aufbereitetes Museum für kleine und große Entdecker. Auf über 26.000 Quadratmetern erleben Besucher die Vielfalt alter und neuer Technik: Dampfmaschinen, Flugzeuge, Schiffe, Lokomotiven, Autos, Druck- und Nähmaschinen, der erste Computer der Welt, Windmühlen im Museumspark und vieles mehr. Die Dauerausstellung gibt faszinierende Einblicke in die Kulturgeschichte der Technik und zeigt die Bezüge der Technik zur Lebenswelt des Menschen. Spannend sind die zahlreichen Veranstaltungen, die das Deutsche Technikmuseum im Jahresverlauf durchführt, beispielsweise die große Dampfparty, die lange Nacht der Museen oder das Vintage Computing Festival. Darüber hinaus wird jeden Sonntag alte und neue Technik im Museum zum Leben erweckt. In der Schmiede wird der Hammer geschwungen, am Webstuhl entstehen wunderschöne Stoffe und in der Papierwerkstatt wird Papier geschöpft.

Eines der beliebtesten Theater Berlins ist sicherlich das Chamäleon-Theater in den Hackeschen Höfen, die mit ihren zahlreichen Läden und ihrem besonderen, berlintypischen Hinterhofflair längst kein Geheimtipp mehr sind. Wer die Hackeschen Höfe erkundet, sollte auf jeden Fall einen Blick in das Programm des Chamäleon-Theaters werfen, das sich dem zeitgenössischen Zirkus verschrieben hat und in seinem historischen Ballsaal ganz besonderen Künstlern und Shows eine Bühne bietet. Wir sahen beispielsweise das wunderbare Zirkustheater „Cirk La Putyka“ aus Prag mit seiner atemberaubenden Show „Memories of fools“ – absolut empfehlenswert, verrückt, poetisch, komisch und leidenschaftlich.

Auf der in der Havel gelegenen, malerischen Pfaueninsel finden Städter und Touristen Erholung vom Trubel der Großstadt. Diese kleine Insel, die rund eineinhalb Kilometer lang und einen halben Kilometer breit ist, beherbergt neben einem märchenhaften Schloss natürlich ihre Namensgeber, die Pfauen. Diese laufen frei umher und schlagen, je nach Lust und Laune, ihre Räder. Ebenfalls leben Wasserbüffel auf der Insel, die als natürlich Rasenmäher fungieren. Auch lässt sich eine Vielzahl an Wasservögeln beobachten. Zur Pfaueninsel gelangen die Besucher mittels einer Fähre, die im Abstand von 15 Minuten verkehrt. Ein Rundgang über die Insel führt die Besucher vorbei am weißen Schloss, der russischen Rutschbahn, dem Fregattenhafen, dem Schweizerhaus und dem Kavaliershaus. Der Besuch der Pfaueninsel ist eine schöne Abwechslung zum klassischen Sightseeing-Programm inmitten der Stadt.

Wer noch mehr Weite schnuppern möchte, ist auf dem Tempelhofer Feld, dem ehemaligen Flughafen Berlin Tempelhof, genau richtig. Seit einigen Jahren kann auf dieser innerstädtischen Freifläche, von der früher die Flugzeuge in alle Welt starteten, gepicknickt, gegärtnert und spaziert werden. Sportliche Zeitgenossen versuchen sich im Skaten und Kite-Surfen, andere lassen sich von diesem Ort des Freiraums kreativ inspirieren. Das hier ein kreativer Geist weht, zeigen die knapp 20 Projekte, die mit künstlerischem oder sozialem Fokus ein breites Spektrum an Angeboten geschaffen haben. Und sogar Tiere gibt es auf dem Tempelhofer Feld, denn seit August diesen Jahres weiden dort 25 Skuddenschafe, die für die schonende Landschaftspflege des ehemaligen Flugfelds eingesetzt werden.

Zum Abschluss noch ein Tipp für ein besonders schönes Kunstmuseum, das sich, abseits der Touristenströme, in unmittelbarer Nähe zum Schloss Charlottenburg befindet und ein echtes Kleinod ist – der Sammlung Berggruen. Diese gilt als eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen der klassischen Moderne und beinhaltet unter anderem Werke von Picasso, Klee, Chagall, Matisse oder Cézanne. Sehr ansprechend ist die Architektur des Museums und der wunderschöne Skulpturengarten. Besonders beeindruckt hat uns die große Anzahl an Werken Picassos, inklusive des eigens geschaffenen Harlekin-Raums. Für weitere Unternehmungen eignet sich die Besichtigung von Schloss Charlottenburg – der größten und bedeutendsten Schlossanlage der einstigen brandenburgischen Kurfürsten, preußischen Könige und deutschen Kaiser.

Nun hoffen wir, dass wir euch, neben den klassischen Berlin-Highlights, einige zusätzliche Tipps für Sightseeing und Ausflüge in der Hauptstadt mit auf den Weg geben konnten. Solltet ihr weitere „Geheimtipps“ kennen, lasst es uns gern wissen.