Kinder arbeiten mit Speckstein


Das Bearbeiten von Speckstein ist eine schöne handwerkliche Tätigkeit für Kinder. Die Esslinger Bildhauerin Ulrike Bär, die in ihrem Atelier, einem offenen Gewächshaus mit Blick auf einen kleinen See, regelmäßig Workshops in Sachen Steinbearbeitung für Erwachsene gibt, zeigte uns die Grundlagen des kreativen Arbeitens mit Speckstein.

Skulpturen können aus unterschiedlichen Steinen entstehen – aus Speckstein, Alabaster, Marmor, Sandstein, Granit oder Kalkstein. Da der Speckstein ein weicher Stein ist, können Kinder ihn gut bearbeiten, sich handwerklich und kreativ betätigen und dabei an der frischen Luft sein. Denn der Stein sollte zu Hause vorzugsweise im Garten bearbeitet werden, da das Raspeln und Feilen eine staubige Arbeit ist. Das Steinmehl kann als Pflanzendünger verwendet werden. Am Anfang sieht der Stein etwas grau und unscheinbar aus. Wird er angefeuchtet, lässt sich seine spätere Farbe erkennen. Speckstein kann weiß, gelb, orange, braun, rot, rosa, violett, grün, grau oder sogar schwarz sein.

Am besten lässt sich der Stein im Stehen bearbeiten, beispielsweise wenn er auf einem alten Barhocker oder einem hohen Tisch liegt. Damit der Stein nicht rutscht, kann er auf ein Handtuch oder ein Kissen gelegt werden.

© Ulrike Bär

Für erste, grobe Arbeiten benötigt man einen Stechbeitel, einen Holzklüpfel und Raspeln in verschiedener Stärke. Dann wird der Stein mit verschiedenen Schmirgelpapieren glatt geschliffen. Bis alle Unebenheiten bearbeitet und entfernt sind und der Stein in Form geschliffen wurde, braucht es einige Tage Zeit. Es ist also etwas Ausdauer bei der Steinbearbeitung gefragt. Manchmal bricht von einem Stein ein Stück ab. Deshalb sollte beim Bearbeiten des Steins immer darauf geachtet werden, wie seine Struktur verläuft. Ein bisschen gibt der Stein also schon vor, wie die Skulptur später aussehen wird. Wenn ein Stück Stein abbricht, lasst euch nicht entmutigen. Es entsteht dann einfach eine andere, neue Form, als zuvor angedacht. Schlussendlich wird sich jedes Ergebnis sehen lassen können. Hat der Stein seine finale Gestalt angenommen, wird er poliert zum Beispiel mit Wasserschleifpapier. Am Schluss ölen wir den Stein mit Naturharzöl. Alle Werkzeuge und das Schleifpapier in verschiedenen Stärken gibt es im Baumarkt zu kaufen.

© Titelbild: Ulrike Bär