Raunächte mit Kindern gestalten
Die Raunächte sind eine mystische Zeit zwischen den Jahren, die traditionell vom 25. Dezember bis zum 6. Januar dauert. Diese zwölf Nächte, auch als ‚Zwölf Nächte‘ oder ‚Zwölfte‘ bekannt, sind von zahlreichen Bräuchen, Mythen und spirituellen Praktiken geprägt.
Die Raunächte sind eine Zeit der Stille und Besinnung. Viele Menschen nutzen sie, um Tagebuch zu führen, zu meditieren oder sich mit Fragen der persönlichen Entwicklung auseinanderzusetzen. Die Raunächte bieten auch eine wertvolle Gelegenheit zur inneren Einkehr und Selbstreflexion. Durch die bewusste Auseinandersetzung mit den eigenen Gedanken, Gefühlen und Zielen können Klarheit und neue Perspektiven gewonnen werden. Die Selbstreflexion in den Raunächten kann helfen, alte Muster zu erkennen und loszulassen, um mit neuer Energie und Klarheit ins neue Jahr zu starten. Die Rituale und Bräuche der Raunächte fördern zudem das Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse und die Verbindung zur Natur und zur spirituellen Welt.
Die Raunächte bieten ebenfalls eine wunderbare Gelegenheit, Kinder und Jugendliche in alte Bräuche und Rituale einzuführen und gleichzeitig eine Zeit der Besinnung und des Miteinanders zu schaffen, um den Familienzusammenhalt zu stärken. Durch gemeinsame Aktivitäten können Kinder und Jugendliche lernen, bewusster mit ihren Gedanken und Gefühlen umzugehen und sich auf das kommende Jahr vorzubereiten. Hier sind einige Ideen, wie die Raunächte mit Kindern und Jugendlichen begangen werden können:
-Geschichten erzählen: Erzählt Geschichten und Mythen rund um die Raunächte. Kinder lieben es, in die mystische Welt der Sagen und Legenden einzutauchen. Schöne Bücher zu diesem Thema sind beispielsweise ‚Raunächte mit Kindern erleben‘ und ‚Die magische Reise des Raunächte-Raben Trix‘.
-Räuchern: Gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen Räucherwerk herstellen und die Räume ausräuchern. Erklärt dabei die Bedeutung und den Zweck des Räucherns. Räucherbündel können aus Kräutern, beispielsweise Salbei oder Schafgarbe, und Naturgarn selbst gebunden werden. In einer Räucherschale werden die glimmenden Bündel von Raum zu Raum getragen.
-Traumtagebuch führen: Ermutigt eure Kinder, ein Traumtagebuch zu führen und ihre Träume aufzuschreiben. Besprecht gemeinsam die Bedeutung der Träume und was sie für das kommende Jahr bedeuten könnten.
-Basteln und Kreativität: Bastelt gemeinsam Schutzamulette, Traumfänger oder andere symbolische Gegenstände, die in den Raunächten eine besondere Bedeutung haben.
-Naturerlebnisse: Unternehmt Spaziergänge in der Natur und sammelt Materialien wie Tannenzapfen, Zweige und Steine, um ein Mandala aus Naturmaterialien auf einer Waldlichtung zu legen.
-Selbstreflexion und Wünsche: Nutzt die Zeit für Selbstreflexion und besprecht, was im vergangenen Jahr gut gelaufen ist und was verbessert werden könnte. Schreibt gemeinsam Wünsche und Ziele für das neue Jahr auf. Werft Altlasten symbolisch über Bord, beispielsweise indem ihr einen Stein im Wasser versenkt oder einen Zettel mit notierten Altlasten im Wald vergrabt. Auch lässt sich der Jahreskreislauf anhand der zwölf Monate reflektieren.
Stellvertretend für den Monat Januar fragen wir uns in der ersten Raunacht: Welchen Samen möchte ich säen, was möchte ich erreichen im neuen Jahr, was möchte ich loslassen? In der zweiten Raunacht widmen wir uns der Verbindung mit der inneren Stimme: Was wird mich im neuen Jahr begleiten, was muss noch erlöst werden, welche Fragen brennen in mir? Die dritte Raunacht setzt, stellvertretend für den Monat März, den Schwerpunkt der Herzöffnung: Was lässt mein Herz strahlen, was macht mir Freude und erfüllt mich, welche Wünsche wohnen in mir und was ist meine Herzensangelegenheit? Die vierte Raunacht geht der Frage der Transformation und des Neubeginns nach: Wie kann ich Negatives in Positives verwandeln, wer oder was raubt mir Energie, welche alten Gewohnheiten möchte ich verändern? In der fünften Raunacht geht es um die Freundschaft und die Selbstliebe: Wer tut mir gut, mit wem bin ich gern zusammen und kann ich mich selbst bejahen und als Freund annehmen? Die sechste Raunacht, Stellvertreterin für den Monat Juni, stellt die Frage nach Loslassen und Bereinigung: Was kann ich loslassen, was benötigt noch einen Abschluss und was ist noch nicht vergeben, wovon ich mich befreien muss? In der siebten Raunacht beschäftigen wir uns mit der Vorbereitung auf das neue Jahr: Was ist meine Vision fürs neue Jahr, was wünsche ich mir, was möchte ich erreichen, was möchte ich loslassen und kenne ich meine Bedürfnisse, höre ich auf meine innere Stimme? Die achte Raunacht steht im Zeichen des Neubeginns: Glaube ich an mich selbst, vertraue ich mir selbst und habe ich mich selbst verwirklicht? Die neunte Raunacht fragt nach der inneren Mitte: Was möchte ich im neuen Jahr ernten und erreichen, wem kann ich Licht und Segen schicken, wie kann ich mich mit meiner inneren Mitte verbinden und was brauche ich, damit es mir gut geht? In der zehnten Raunacht tritt die Verbindung mit dem Göttlichen in den Vordergrund: Was ist meine Vision vom neuen Jahr, bin ich mit mir selbst im Frieden und wie nutze ich meine Lebensenergie und meine Gedanken? Die elfte Raunacht steht für das Loslassen, den Abschied: Was ist der Sinn meines Lebens, warum bin ich hier, was ist für mein Leben wichtig und was will ich auf die Erde bringen? Die letzte Raunacht, Stellvertreterin für den Monat Dezember, ist die Nacht der Weisheit, der Entfaltung und der Expansion: Was belastet mich noch, was muss noch gereinigt werden, lebe ich meine Potenziale und bin ich Wegweiser für andere?
Wir wünschen euch magische Raunächte und einen guten Start in ein glückliches und gesundes neues Jahr!